Die Prüfmethode nach Schmidt erfordert keine Vorkenntnisse. Sehr positiv an dieser Diagnosetechnik ist die Schnelligkeit und der Umstand, dass zur Ermittlung einer angenäherten Druckfestigkeit des Betons kein Bohrkern entnommen werden muss. Das Verfahren ist daher wesentlich günstiger, schneller und ohne Beeinträchtigung des Bauteils – aber dafür nicht sehr genau. Prinzipiell ist die Vorgehensweise folgendermaßen:
Beim Prüfen wird der Schlagbolzen des Prüfgeräts gegen die zu überprüfende Fläche gepresst, bis die hinter dem Bolzen gespannte Feder auslöst. Durch den Schlag prallt ein im Gerät befindliches Gewicht um ein bestimmtes Maß zurück. Hierbei wird eine Energiedifferenz ausgewiesen, die sich auf der Skalierung des Schmidthammers ablesen lässt. Diese Energiedifferenz stellt die Materialhärte der Oberfläche dar. Aus dem übergebenen Rückprallwert kann dann auf die Betonwürfeldruckfestigkeit geschlossen werden. Die zugrunde liegende Prüfnorm ist die DIN EN 12504-2.
Zu Dokumentation der Messergebnisse wurden früher Registrierstreifen verwendet, auf denen die einzelnen Prüfschläge aufgezeichnet wurden. Dies ist mit den modernen Geräten nun nicht mehr notwendig. Hier ist eine einfache Übertragung z.B. auf ein Smartphone möglich.
Die Ergebnisse einer solchen Auswertung dürfen allerdings nicht ohne Verifizierung verwendet werden. Sie dienen lediglich als Anhaltswert. Die aus der Schmidthammerprüfung erzielten Messwerte lassen keine Bestimmung der Festigkeitsabsolutwerte zu. Im Wesentlichen kann nur auf Druckfestigkeitsklassen geschlossen werden. Dies reicht aber meist für eine erste Einschätzung der Substanz aus.
Zu beachten sind aber vorhandene Beschichtungen, die zum Beispiel auf Wänden und Decken aufgebracht sind. Bei Prüfung nach Norm müssten die Beschichtungen auf den Prüfbereichen entfernt werden, was allerdings wieder zu Beschädigungen und höherem Aufwand führen würde und daher oftmals unterlassen wird.
Je nach Art und Stärke der Beschichtung kommt es zu Minderungen der gemessenen Oberflächendruckfestigkeit. So konnten wir z.B. bei einer OS-2 mit einer Trockenschichtstärke von 80 Mikrometer, in mehreren Testserien feststellen, dass die ausgewiesenen Druckfestigkeiten um bis zu 2 Klassen (bis zu 10 N/mm²) verschoben dargestellt wurden. Da diese durch die Abminderung auf der sicheren Seite liegen, ist dies zwar nicht tragisch, aber immer im Hinterkopf zu behalten.